In dieser Folge spreche ich mit Yvonne über das Thema Werte.
Wir alle sind aus der Kindheit mit gewissen Werten geprägt, jedoch macht es einen großen Unterschied, wenn man herausfindet, welche Werte einem im Herzen wirklich wichtig sind.
Sie beeinflussen unser gesamtes Leben, beruflich wie privat. Sobald wir uns über unsere wichtigsten Werte bewusst sind, können sie uns als Kompass für unser Leben dienen. Genau darum geht es in dieser Folge.
Viel Freude beim Hören!
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33. Unsere wichtigsten Werte: Wie sie unser Leben erleichtern können
Ramona: Heute spreche ich mit Yvonne über das Thema Werte. Als ich das erste Mal mit dem Thema in Berührung kam, war ich kaum begeistert. Bis ich auf den zweiten Blick erkannt habe, wie viel wirklich dahinter steckt! Yvonne, hol uns gerne mal ab.
Yvonne: Wie gehe ich eigentlich im Alltag mit meinen Werten um? Früher habe ich in meinem Leben gar nicht wertbewusst gehandelt. Erst seitdem ich Heilpraktikerin und Coach bin, ist das Thema in meinem Leben präsent. Werte bestimmen unser Leben in der Tiefe, sei es im Privatleben, aber auch in der Karriere. Als Menschen denken wir oft, dass unsere Fähigkeiten uns dahin bringen, wo wir hin wollen. Oft sind es aber viel mehr unsere persönlichen Werte und Einstellungen, die uns im Alltag begleiten, triggern und uns manchmal auch hindern, dass wir nicht so selbstbestimmt, frei und glücklich leben können, wie wir das gerne wollen. Das alles hängt mit unseren Werten zusammen. Sie haben einen riesigen Einfluss auf uns. Wenn meine Werte auf der Arbeit zum Beispiel sind, dass jeder wertgeschätzt wird, aussprechen darf, auf Augenhöhe kommuniziert wird und ich aber in einer Firma arbeite, wo es nur um Macht, Geld und Druck geht, werde ich dort auf Dauer nicht glücklich.
Ramona: Das ist interessant, was du sagst. Denn als ich früher darüber nachgedacht habe, was meine Werte sind, kamen mir so geläufige Dinge in den Kopf: Fairplay, Neues Lernen, Abwechslung, Unabhängigkeit. Diese waren mir geläufig, ohne bewusst darüber nachgedacht zu haben, was dafür für mich besonders wichtig ist. Wir beide haben ja mal einen Test gemacht, wo wir meine Werte analysiert haben. Und zwar nicht aus dem Verstand, sondern aus unserem Unterbewusstsein, denn da liegt unsere wirkliche Wahrheit. Bei mir kamen ganz andere Werte raus, als ich dachte, nämlich zum Beispiel Spiritualität, wo mir gar nicht bewusst war, dass das ein Wert ist und er mir so wichtig ist.
Yvonne: Es ist nämlich gar nicht so einfach, deine wahren tiefen Werte herauszufinden, die aus deinem heilen Kern entspringen, mit dem du geboren wurdest. In der frühen Kindheit lernen wir ja schon, nach welchen Werten wir zu leben haben, damit wir überleben. Ein wichtiger Teil meiner Inneren-Kind-Arbeit ist es, die 3 wichtigsten Werte festzulegen für das innere “Sonnenkind”, mit denen wir uns immer wieder einnorden können. Daher finde ich diesen Werte-Marathon-Test so super, mit dem wir unsere tiefen Werte herausfinden. Spannend, dass bei dir der Wert ,,Spiritualität” rauskam, denn bei mir ist es der Gleiche. Auch wenn ich tief in meinem Herzen spüre, dass das stimmt, habe ich es lange nicht wahrhaben wollen, weil ich wusste: wenn ich damit nach Außen gehe, gehöre ich nicht mehr in die Businesswelt, in der ich damals unterwegs war. Auf Dauer bin ich immer schwächer geworden, weil ich meine Spiritualität eben nicht voll leben konnte, sondern nur zum Teil. Werte beeinflussen einfach alles und machen dir auch Stress, wenn du gegen sie arbeitest. Wie fühlst du dich zum Beispiel in einer Freundschaft, in der die Spiritualität keinen Platz hat?
Ramona: Es erfüllt mich einfach nicht. Ich würde nicht sagen, dass es mich negativ stört, sondern dass ich einen ganz klaren Unterschied spüre. Wenn ich aus einem Gespräch komme, in dem es um ein spirituell tiefes Thema ging, fühle ich mich immer am meisten genährt und erfüllt.
Yvonne: Es ist natürlich oft nicht leicht, wenn man mit Menschen spricht, die nicht an Spiritualität interessiert sind, einem aber dennoch am Herzen liegen, zum Beispiel in der Familie. Da ist es ganz wichtig, bei sich zu bleiben und sich davon nicht die Kraft rauben zu lassen.
Ramona: Solche Situationen betrachte ich dann auch mit meiner spirituellen Brille und denke mir: Der nicht spirituelle Teil meines Gegenübers ist auch ein Teil von mir. Da wir sowieso alle Eins sind.
Yvonne: Genau. Es ist ganz wichtig, dass wir die Menschen auch so lassen, wie sie gerade sind. Auch wenn wir mit unserer spirituellen Brille den Kampf des Anderen bereits klar sehen können, lassen wir ihn so. Denn dieser Kampf ist gerade sein Thema und er ist trotzdem immer heilig. Wir alle sind heilig. Da dürfen wir nicht zu tief in das Energiefeld abtauchen, sondern ihm vertrauen, dass er damit richtig umgehen kann.
Ramona: Da hast du Recht. Wir können ja liebevoll auf eine Methode hinweisen, die es gibt. Aber ob die Person das annehmen möchte, weiß nur er. Wir dürfen den Menschen da lassen, wo er auf seinem Weg ist.
Yvonne: Den Menschen da lassen, wo er ist und trotzdem mit dem Herzen und der Liebe bei ihm sein. Das ist wichtig. Und das spürt der Andere auch. Wenn wir jemandem etwas aus der Intention sagen: ,,Jetzt hör doch auf mich. Ich will dir doch nur helfen“, dann spürt der Andere das und nimmt es nicht gerne an.
Ramona: Wie sagt man so schön? Ein Ratschlag ist auch ein Schlag. Aber nochmal zurück zu den Werten: Als ich meine herausgefunden habe, habe ich an ein Meeting gedacht, das ich per Zoom gehalten habe. Es lief richtig glatt und super! Dennoch habe ich mich danach komisch gefühlt, weil alle Teilnehmer ihre Kamera aus hatten. Auch wenn es toll lief, wurde mein Wert und Interesse in das Spirituelle und in die Menschen nicht erfüllt, weil ich wie gegen ein Wand geredet habe.
Yvonne: Das glaube ich. Die Kamera abzuschalten hat natürlich viel mit Wertschätzung der Sprecherin gegenüber zu tun. Doch dürfen wir da auch sehen: Vielleicht traut sich mein Gegenüber auch gerade nicht, die Kamera anzumachen. Es ist in jedem Fall wichtig, dass wir uns nicht aus unserer Energie bringen lassen und es nicht persönlich nehmen.
Ramona: Ich finde es auf jeden Fall unfassbar hilfreich, meine Werte zu wissen, weil es wie ein Kompass ist, der mich durch mein Leben führt. So kann ich bei Allem, was ich tue, schauen: passt das wirklich zu meinen Werten oder wieso fühlt sich das gerade nicht gut für mich an?
Yvonne: Wenn du zum Beispiel jemand bist, dem der Wert Kreativität ganz wichtig ist und aber in einem sehr technischen Job bist, kostet es dich nur Kraft. Oder du hast den Wert Erfolg in dir und Erfolg ist in unserer Welt oft noch mit ganz langen Arbeitszeiten verbunden. Wenn ein weiterer wichtiger Wert von dir aber die Familie ist und du viel Zeit dafür haben möchtest, hast du da einen Konflikt zwischen zwei Werten. Was ist die langfristige Folge davon? Die aktuelle Volkskrankheit: Burnout. Heutzutage gibt es eine Million Wege erfolgreich zu sein, ohne extrem lange arbeiten zu müssen. Aber das ist natürlich wieder so viel Innenarbeit, dass wir die ganzen negativen Glaubenssätze, wie ,,Ohne Fleiß kein Preis” oder ,,Erfolg kommt nicht von allein”, auflösen. Tut es ja auch irgendwie nicht, aber es darf trotzdem für mich leicht sein. Wenn ich das Business aus meinem Herzen raus mache, dann wird es leicht.
Ramona: Ich hatte immer den Glaubenssatz, dass ich für Erfolg hart arbeiten muss. In meinem Leben habe ich aber eigentlich eher die Erfahrung gemacht, dass wenn ich mich für etwas ganz doll anstrengen muss, es nicht der richtige Weg ist. Wenn es fließt und Spaß macht, dann ist es richtig für mich.
Yvonne: Wenn du in der Energie etwas kreierst, spielt die Zeit auch viel weniger eine Rolle, weil du im Moment kreierst und die Zeit ganz anders wahrnimmst. Dann kreierst du aus der Fülle und nicht aus dem Mangel, was einen riesen Unterschied macht. Nur müssen wir unsere Werte dafür erst herausfinden, da sie in der Kindheit oft so überschattet wurden mit vermeintlich andern wichtigen Werten.
Ramona: Liebe Zuhörer:innen, ich werde unter dieser Folge den Werte-Test verlinken. Macht ihn, aber entscheidet wirklich intuitiv aus dem Herzen und schaltet den Kopf dafür aus. Probiert es einfach mal aus und danke Yvonne für das Gespräch!